Ein persönlicher Brief an mein schwangeres-Ich

schwanger ich habe angst es zu verlieren

Mein Liebes ängstliches Ich, gleich wirst du erfahren, dass sich in deinem Leben alles ändern wird. Dass nichts mehr so sein wird, wie es bisher war. Du wirst erfahren, dass du an deinen bisher größten Abgrund treten wirst. Du denkst – du hast deinen bisher traurigsten Moment erlebt. Du denkst noch, dass du deine größten Ängste im Leben erfahren hast, als dein kleines Kinderherz die Schläge an deiner Mutter ertragen musste. Du denkst – du kannst keine größere Trauer mehr erleben. Du denkst – du kannst keine größere Müdigkeit mehr erleben, als zu Zeiten deiner schwersten Depression. Doch du wirst.

Du wirst an den Punkt treten, dass du denkst, dass alles alleine schaffen zu müssen. Du wirst an die Angst heran treten dein Baby zu verlieren, aber alles wird gut werden, wenn du das doch nur wüsstest. Mein Liebstes Ich. Mein unglaublich Schönes Ich, du wirst gleich etwas neues Erfahren, aber wenn du doch jetzt schon wüsstest, wie glücklich du im Januar sein wirst. Wie im Januar sich alles fügen wird, von dem du bisher glaubtest, es nicht erleben zu dürfen. Wenn du doch jetzt schon wüsstest, wie falsch du mit deiner Annahme liegen wirst, was für eine Mutter du sein wirst.

10ter Monat

Ich würde es dir so sehr wünschen, das du mit meinen Augen auf dich schauen könntest. Das du selbst sehen könntest, wie liebevoll du dein kleines Wunder bettest. Mit wie viel Liebe du seinen ersten Geburtstag für ihn arrangiertes. Wenn du doch nur sehen könntest, das alles gut werden wird. Du hast solch eine Angst die ersten 12 Wochen deiner Schwangerschaft und auch danach bist du geprägt von Angst um eure Familie und die Angst um dein Baby. Jedes ziehen wird dir den Atem stocken lassen. Du wirst viel weinen vor lauter Angst, um dein Baby. Dabei ist es so eine schöne Zeit, die du mit so vielen Ängsten besetzt.

Du hast zu viel gesehen. Du hast zu viele Frauen begleitet, die sich diesen Wunsch ebenso wünschten, wie du jetzt. Doch wenn du nur wüsstest, dass alles gut wird. Es kann passieren. Es ist nicht deine Schuld, wenn es passiert, da stecken wir nicht drin, wenn du doch nur mehr Vertrauen hättest. Es würde nicht an dir liegen, wenn etwas passiert, aber dieses eine Mal wird es gut gehen. Du musst keine Angst haben. Spaar dir deine Tränen, du wirst eine wundervolle Mutter werden mit so viel Liebe und Engagement für deinen kleinen Sohn, den du Samuel nennen wirst. Ihr werdet durch eine schwere Zeit gehen. Mit neuen Fragen konfrontiert werden. Du wirst bereits vor seiner Geburt für euch kämpfen, wie eine Löwin für ihr junges. Du wirst von Anfang an hinter deinem kleinen Sonnenschein stehen, wie eine wahre Mutter.

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Doch stoße deinen Partner nicht zu sehr vor den Kopf mit deiner Entschlossenheit. Er ist noch so jung und liebt dich viel zu sehr. Er möchte es auch – nur weiß noch nicht wie und kennt kaum seine Rolle, wenn du doch nur seine Liebe so sehen könntest, so wie ich es tue. Ihr zwei seit noch so jung – gebt euch Zeit. Überstürzt das Leben nicht all zu sehr. Ach wenn ihr doch den quirligen kleinen Samuel sehen könnten, wie glücklich er in eurer Mitte ist. Wie entspannt ihr die zehn Monate genießen könntet – ohne Angst und Zweifel alles nicht zu schaffen. Wie entspannt ihr über eurer Wunder streicheln könntet.

Du wirst so viele Ängste haben. Bis fast zum Schluss werden dich deine Ängste auffressen, aber das müssen sie nicht. Er wird gesund. Keiner wird deine Tränen sehen. Keiner wird dir zu Seite stehen. Es ist dein Mutterherz, deine tiefe Liebe für dein ungeborenes Wunder. Du trägst es unter deinem Herzen du wundervolle Frau. Deine Ängste sind kaum zu ertragen, so sehr demütigen sie schon mich, lass es zu – zu ruhen. Wenn du mich doch nur hören könntest, dein Ich. Doch Irgendwann wirst du es wissen, dass alles gut werden wird. Darauf freue ich mich, denn du wirst der glücklichste Mensch auf Gottes geweihter Erde. Du wirst dich verändern. Du wirst so viel Liebe in dir tragen. Sie wird dich schützen, diese Liebe. Du hattest so lange Zeit Angst vor so viel Liebe, nun wirst du endlich erleben dürfen, was es heißt zu vertrauen. Du wirst lernen zu vertrauen.

Du wirst lernen dankbar zu sein. Du wirst deinen Groll ablegen und lächeln.

Und irgendwann wirst du im Regen tanzen mit deinem kleinen Sohn an deiner Hand und du wirst wissen, dass die Vergangenheit keinen Wert mehr hat. Sie hat dich geschützt doch bald seit ihr drei eine eigene kleine Familie. Ich sehe euch schon, wenn ihr das doch nur sehen könntet, wie gut es werden wird. Habt keine Angst mehr. Vertrau dir. Vertrau auf deinen eigenen Körper genieß diese einmalige Zeit im Leben einer Frau. Rede mit deinem Baby und erzähle ihm deine Geschichten. Es wird die Stimme seiner Mutter nie wieder vergessen. Streichle es. Lernt euch kennen und lass ihm seine geschützte Zeit.

Wenn du doch nur wüsstest, dass alles gut werden wird.

Dein dich liebendes Ich

….

Dieser Brief ist ein Beitrag zur Blogparade von Jana vom Hebammenblog, die bis zum 31.08 Beiträge an unser Ich sammelt.

Bildrechte pixabay.de & Alina S.

Tags: Angst um mein Ungeborenes, Ängste einer Schwangeren, Fehlgeburt, Schwanger, Ungeboren

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Ich bin 34 Jahre jung. Mama von zwei Kindern. Einem Sohn (01/14) und einer kleinen Tochter (08/16). Gemeinsam leben wir am Stadtrand von Köln. Streifen durch die Wälder, kochen, backen und tanzen zusammen. Meinen Blog gründete ich an einem kühlen Februarmorgen im Jahr 2014, als ich nach der Geburt meines ersten Kindes wieder einmal dachte: "So wir mir, geht es sicherlich vielen anderen Eltern da draußen, wieso spricht denn keiner darüber?" In diesem Augenblick traf ich den Entschluss und offenbahrte meinem Partner: "Liebling? Ich blogge - jetzt!" und das war die Geburtsstunde meines Mamablogs. Schön, dass Du den Weg zu mir gefunden hast!
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Comments

  1. Antworten

    Oh Alina, so schön. <3

    1. <3 Dankeschön, da freu ich mich <3

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