6 Wahrheiten, die eine Mutter nie von einer anderen Mutter hören möchte

Warheiten, die man nie von einer anderen Mutter hören möchte

Jeder kennt es: man ist mit seinem Baby gemeinsam unterwegs, hat ausnahmsweise- wirklich nur ausnahmsweise, eine furchtbare, grauenhafte Nacht hinter sich gebracht und trifft die Ilse von nebenan die gleichzeitig mit dir gemeinsam Mutter geworden ist beim Einkaufen. Schlank wie eh und je, sieht frisch aus, als wäre sie gerade übers Wochenende auf der Beautyfarm gewesen und läuft hüpfend mit dem kleinen Wurm im Tragetuch durch die Reihen des gerade viel zu leeren Supermarktes um die Ecke.

Du hingegen bist eigentlich nur von zu Hause los, weil ihr seid Wochen keine Milch und kein Waschpulver mehr habt und es jetzt langsam doch mal Zeit wird die 6 wartenden Maschinen zu waschen, denn dein Kind hat nach der nächsten Überlauf-Windel keine Sachen mehr zum Anziehen. Auch dein Kind ist in der Trage, aber nur- weil dein Kind den Kinderwagen verurteilt. Du hättest dir eigentlich gewünscht, dass dein Kind mal nicht permanent zu tragen ist, weil du deinem Rücken eine Entlastung wünscht.

Schon 5 tragefreie Minuten wären eine Idylle, aber dein Kind möchte es einfach nicht. Eigentlich hast du auch überhaupt keinen redebedarf zurzeit lediglich ein nicht mehr zu erfassenes Schlafdefiziet. Und du kannst auch benennen wonach dir gerade überhaupt nicht ist: Nämlich, nach der wundervollen Realitäten anderer Mütter, die du im Grunde genommen nicht kennst! Just in diesem Augenblick fällst du ins Radar von Ilse. Wie sollte es auch anders sein? Und so wirft sie mit nur einer Unterhaltung all deine Wünsche gekonnt über Bord- das Schiff verliert für lange Zeit seinen sicheren Anker und treibt ab ins offene Meer.

 

Das Gespräch aus der Hölle

 

Ilse: Nein, Lisbeth wie schön, dass ICH dich hier treffe, das ist ja ein Zufall! Wie geht es dir?
Lisbeth: Danke der Nachfrage mir geht es so weit ganz gut. Zur Zeit etwas müde, aber das legt sich bestimmt auch wieder.
Ilse: Oh nein ist dein kleiner sooooo anstrengend? Also bei uns ist es ganz wunderbar. Ich hätte nie gedacht, . Die dass es so harmonisch wird, wenn wir erst einmal Eltern sind. Die Kleine schläft eigentlich schon seit Anbeginn sehr gut, von abends bis morgens um sieben dann stille ich sie kurz und dann schläft sie noch einmal bis neun Uhr. Traumhaft sage ich dir!
Lisbeth: Ach wirklich? Das ist schön zu hören!
Ilse: Ja, einfach traumhaft. Gestern sind Manfred und ich abends eine Stunde essen gewesen um einfach mal Zeit zu zweit zu verbringen. Als wir wieder zu Hause waren standen wir gemeinsam eine Stunde vor ihrem Bettchen und haben uns nur im Arm gehalten.
Lisbeth: Das ist schön!
Ilse: Traumhaft das Dasein als Mutter findest du nicht auch?
Lisbeth: Ja total und wie. Traumhaft- ich sag es dir.
Ilse: Wie ich sehe trägst du auch? Wir haben uns erst gar keinen Kinderwagen geholt, weil ich sie immer an mir spüren möchte. In meinen Augen ist es das schönste Gefühl und ein wenig Sport gleich mit. hihi
Lisbeth: Ein wenig Sport ist nett gesagt.
Ilse: Ja dabei brauche ich eigentlich Sport zurzeit noch gar nicht, so intensiv. Ich hatte zwei Wochen nach der Geburt mein altes Gewicht wieder. Und nun bin ich sogar etwas schlanker- keine Streifen kein gar nichts ich denke ich habe gutes Bindegewebe.
Lisbeth: Hmmmm KENN ICH
Ilse: Gut ich muss nun auch wieder Liebste, der Haushalt macht sich nicht von alleine hihi. So lange sie schläft kann ich mit ihr in der Trage noch eben alles erledigen. Eine Maschine wartet noch und eben mal den Boden putzen und saugen, aber das ist ja schnell gemacht. Morgen sind wir auch wieder für eine Woche an der See, da soll es schön sein wenn wir wieder kommen. Gott sei Dank haben wir so viel Erspartes an die Seite gelegt so waren wir schon drei Mal in den ersten Monaten in Ferien.
Lisbeth: Ach wirklich, das ist aber schöööööön, für euch.
Ilse: Ja uns geht es wirklich wunderbar. Ich denke das zweite Kind wird nicht lange auf sich warten, die Geburt war auch so ein wunderbares Erlebnis. Einzigartig wir lagen uns so lange da in den Armen mit unserem Glück und haben einfach den Moment der Geburt gespürt.
Lisbeth: OOOOH ja die Geburt Ist ein einzigartiges Erlebnis. (Allein bei dem Gedanken an die Geburt atme ich schon instinktiv tiefer ein und gaaaaaaanz langsam aus)
Ilse: Ach Lisbeth haben wir es gut. Wie lange bleibst du eigentlich jetzt noch zu Hause mit dem kleinen? Ich denke, ich werde erst einmal gute drei Jahre zu Hause verbringen. Ich werde mir von zu Hause eine Nebentätigkeit suchen. So ganz ohne Arbeit ist doch auch nicht das Wahre, aber zurück in den Hammer Job habe ich auch keine Lust. Geld ist ja da bei uns, hihi.
Lisbeth: Wir haben leider nicht ganz so viel und in meine Stelle muss ich auch zurück so wie ich sie jetzt haben kriege ich sie sonst nie wieder: Leider.
Ilse: Oh du arme. Naja ich muss denn jetzt auch mal. Tschüüüüüüüüüüßßiiii Liebes- man sieht sich.
Weg ist die gute Dame. Das einzige was noch bleibt ist ein spürbar größeres Häufchen Elend, als es nicht ohnehin schon vor einigen Minuten durch den Supermarkt schlich.

Fakt ist

Fakt ist: es gibt Dinge die eine Mutter von einer anderen Mutter nicht wissen Brauch. Besonders dann nicht, wenn man sich nicht kennt! Sollte man sich kennen, müssen die Mütter unter sich klären, welche Details sie aus ihrem Privatleben offenbaren. Komischerweise weicht in diesem Fall die Realität voneinander nie extrem stark voneinander ab. Vor allem scheinen gleichaltrige Kinder oftmals zeitgleich eine anstrengende Zeit „durchzumachen”. Mütter beschreiben diesen Zustand auch gerne als den sogenannten Sprung. Ein Vokabular, das in keinem Mütterwortschatz zu kurz kommt, denn wenn es mal wieder anstrengend wird, ist es im schlimmsten Fall ein Sprung. Gekonnt wird in die richtige Stelle des Bücherregals, nach der zweiten Bibel im Haushalt gegriffen: “Ohje ich wachse”. Wenn es mal schnell gehen soll reicht auch kurz die App auf dem Handy, nur um den Status des Kindes eben einzusortieren. In der Regel bestätigt sich die Vermutung und das arme Kind durchläuft mal wieder einen Sprung. Je nachdem wie lange die Linie in der Tabelle ist, fällt die Freude der Eltern über die anstehende Veränderung in der Entwicklung aus. Doch welche Wahrheiten hat Ilse aus dem Nähkästchen geholt, die eine Mutter zutiefst betrüben?

6 Wahrheiten, die man nie von einer anderen Mutter hören möchte

1. Wahrheit, die keine Mutter von einer anderen wissen möchte: Wie harmonisch es mit dem Partner zu Hause ist, trotz Kind! In der Regel muss man sich nämlich erst einmal an den neuen Zustand und die neuen Rollen gewöhnen. Frei nach dem Motto: Eltern sein, Eltern werden. Und in der Regel hat auch keine stillende Mutter Lust zwei Klammeraffen an sich heften zu haben, was wiederum auf kurz oder lang Streit zur Folge hat, denn Mann fühlt sich nieeeee gerne zurückgesetzt und schon gar nicht von dem kleineren Wesen im Haus. Alles kein Weltuntergang, aber es Bedarf den ein oder anderen Meinungsaustausch um in seinen Rollen hoffentlich irgendwann einmal anzukommen.

2. Wahrheit, die keine Mutter von einer anderen wissen möchte: Der Klassiker: wie traumhaft andere Babys schlafen, nur Deins eben nicht! Ne ganz ehrlich: muss ich nicht wissen. Meine Grundschullehrerin hat mir schon immer ihren Lieblingsspruch versucht mit auf den Weg zu geben: “Du hast dich gefreut, sagst du traurig wenn ein Wunsch dir nicht in Erfüllung ging, du hast dich gefreut ist das etwa nichts?”

Dein Baby schläft nicht? Meins gleich 10 Stunden die Nacht!

Ich habe diesen Spruch noch nieeeee in meinem bisherigen Leben verstanden und genau so wenig verstehe ich warum mein Kind nicht Seelig in seinem traumhaften Bett schläft, sondern meint Nachts meine Hörfunktion auf die Probe stellen zu müssen.

3. Wahrheit, die keine Mutter von einer anderen wissen möchte: Es interessiert uns gestressten Mütter die einen Haufen von Arbeit irgendwo haben nicht, wie traumhaft es ist das Ilse sich im Dasein der Mutter gefunden hat, wo alle Selbstfindungsreisen anscheinend vorher nichts gebracht haben. Ich war vorher auch wer und habe jetzt eher Schwierigkeiten damit- zu wissen wer ich zurzeit bin, da mein Gehirn auf Error steht.

4. Wahrheit, die keine Mutter von einer anderen wissen möchte: Tragen ist eine Offenbarung! Nein! Wir tragen, weil es praktisch ist, weil das Kind ruhig ist und wir ausnahmsweise mal beide Hände frei haben, außer um Windeln zu wechseln und zu füttern und wenn es anders ist? Hast Du deine Meinung und ich meine, aber die ist auch okay. Auch wenn sie anders ist.

5. Wahrheit, die keine Mutter von einer anderen wissen möchte: Wie toll Ilse kurze Zeit nach der Geburt ihres Kindes aussieht. Ohnehin fällt es uns schon schwer zuzugeben im Schatten einer anderen Frau zu stehen, aber nirgends ist es so ein schmerzhaftes Erlebnis, wie kurz nach der Geburt. In diesem Fall hat die Realitätsfalle hammerhart zugeschlagen, weil man in der Schwangerschaft permanent mit einer rosa Roten Brille an den Kühlschrank gegangen ist und so sieht man nun mal eben jetzt auch aus. Im schlimmsten Fall ist das eigene Bindegewebe eher schwach, als kräftig.

6. Wahrheit, die keine Mutter von einer anderen wissen möchte: Was für eine zu sich selbst führende Reise die Geburt des Kindes für einen war. Sagen wir es mal so: eine Geburt ist ein Erlebnis definitiv! Meine war es. Jede Mutter die ihr Kind entbunden hat, weiß was ich meine. EEEssssss iiiisttt oooooooo ein Erlebnis oooooo. =) Nach diesem Erlebnis wusste ich zumindest, das selbst der beste Joga Kurs am Ende nur ein Kurs ist und keine Wunder bewirken kann. Es ist mir jetzt noch ein Rätzel, wie die gute Frau das mit den Traumreisen meinte.

Am Ende

Am Ende lass uns noch einmal zusammenfassen: Wir alle sind nur Mütter die Tag ein Tag aus versuchen das Beste für Ihre Kinder zu tun. Die eine so die andere so. Das ist das was zum Schluss einzig und allein relevant ist. Der Rest, ist nur eine unterhaltsame Nebensache, ähnlich wie beim Thema Mann-Frau. =)

 

 

 

 

 

Tags: Leben als Mutter, Mama, Mommywars, Warheiten die man als Mutter nicht braucht

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Comments

    • Birgit
    • 22. November 2017
    Antworten

    Die, welche immer strahlen und voller Glück von den Kindern erzählen und wie toll und harmonisch alles ist, müssen sich wohl selbst am ärgsten belügen und täuschen; sich selbst aufgeben. Denn zuzugeben, dass man es suboptimal findet mit Kindern, würde wohl bedeuten, dass man eine schlechte Mutter ist. Ehrlich und authentisch sein fällt vielen Leuten schwer. Müttern auch.Mir ist eine ehrliche Mutter 1000 Mal lieber als solche Lügenmütter…

  1. Antworten

    Schön geschrieben! Du sprichst mir aus der Seele. Ich glaube denen einfach nicht, die behaupten, ihr Kind schlafe durch. “Schon mit drei Wochen hat er von sieben bis fünf Uhr morgens geschlafen”: Das ist doch ein Mythos! Besonders schön zu hören, wenn der eigene Sohnemann grad mit seinen 12 Monaten noch mal alle 2 Stunden an die Brust will. Und all die Esoteriktanten, die mir von ihrem so tollen Geburtserlebnis erzählen wollen: Schön für Euch. Ich will es aber gar nicht wissen. Gut sind aber auch die, die ungefragt ihre 16-Stunden-Horror-Geburt beichten. Ich weiß nicht, was schlimmer ist. Besonders, wenn man die Leute zum zweiten Mal trifft. Achja und der traumhafte Partner?! Ich glaub das niemanden, dass es in den ersten Jahren mit Kinder ohne Streit abgeht. Man verändert sich, die Beziehung ändert sich und es ist beileibe nix mit Friede Freude Eierkuchen.
    Danke für Deinen Text!

    • Linda
    • 26. Oktober 2014
    Antworten

    Hallo und danke für diesen Artikel. Ilse ist eine perfekte Mischung aus den Mamas die ich getroffen habe und die mich quasi in eine Depression geführt haben. Warum? Sie meinten es nicht böse. Das glaube ich nicht(zumindest nicht bei allen :P) aber in der Gesellschaft wird leider immer wieder pupliziert: perfekte Mama muss schlank, ordentlich, einheitbildend mit dem Kind sind und obendrauf n tollen Job haben. Wenn nicht ist sie fett, geschafft, überfordert und faul. DOCH die Wahrheit liegt dazwischen. Jede mama ist mal gestresst, jede Mama hat früher oder später ein Traumerlebnis und einen Alptraum mit dem Kind. Die meisten haben Angst dass sie in Kategorie zwei rutschen wenn sie es zugeben müssten. Also: perfektes Äußeres, perfekte Bude, kind 100% …Mama beizeiten wahrscheinlich kurz vorm Burnout. Heulen kannst dann alleine auf dem Klo.

    Resume: nicht meine Welt. Ich stehe zu meinen wundervollen Kindern die verdammt anstrengend sind und gebe zu dass ich mich schminke weil ich angst hab dass andere denken ich bin ne schlechte mama.

    Toller Denkanstoß! Danke!

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