Cybermobbing: Muss das sein?

Mama Blog

Schon etwas länger habe ich das Medium Instagram für mich entdeckt. Hier gibt es zahlreiche Inspirationen und Gedankenanstöße, die ich sehr liebe. Allerdings stoße ich inzwischen immer öfter, vor allem bei sehr großen Accounts auf richtig böse und verletzende Kommentare anderer User. Cybermobbing würde ich es nennen, denn das, was dort geschrieben wird, ist keinenfalls mehr harmlos.

Wie verhalte ich mich im Internet?

Dass unser Internet ein Raum ohne Grenzen ist, dürfte uns allen bewusst sein. Hier kann jeder etwas schreiben, ohne dafür in die Face to Face Konfrontation gehen zu müssen. Auch ich habe mich schon in Diskussionen wiedergefunden, die es SO sicherlich niemals von Angesicht zu Angesicht gegeben hätte. Es ist ein merkwürdiges Gefühl über einen Bildschirm heraus angegriffen zu werden. Zunächst fühlt man sich hilflos, wütend und verletzend. Im nächsten Schritt muss man lernen Abstand zu gewinnen.

Gibt es Grenzen?

Ja, die gibt es. Ich folge hin und wieder ziemlich großen Accounts, wenn sie mich berühren. Ganz neu schaue ich immer Mal wieder bei einer jungen werdenden Mami vorbei. Einfach, weil ich es schön finde zu sehen, wie sich ein junges Paar als Eltern neu findet. Ich mag es das Privileg genießen zu dürfen, in dieser Zeit voller erster Momente dabei sein zu dürfen. Die erste Schwangerschaft ist etwas ganz Besonderes, oder?

In meinen Augen ist es ein Privileg das Leben anderer ansehen zu dürfen. Es liegt an ihnen, was sie uns zeigen und was nicht. Selbst, wenn dabei eine Menge Geld fließt – so ist es immer noch ihr Leben, das wir kommentieren, verfolgen und begleiten. Ich finde, dazu gehört Respekt. Selbst wenn wir all das Gezeigte nicht gut finden, so gehört es doch in unsere eigene Verantwortung stumm und leise zu gehen, denn hey – irgendwie erfordert unsere digitale Zeit Eigenverantwortung für unser Userverhalten zu erlernen.

Eigentverantwortung für Userverhalten erlernen!

Wenn mir etwas bitter aufstößt, muss ich natürlich nicht schweigen. Ich kann dies in einem angemessenen Ton kommentieren, aber das was ich die letzte Woche gelesen habe, hat nichts mehr mit angemessen zu tun.

Egal wie berühmt jemand ist, ein guter Umgangston sollte Pflicht sein.

Und so kommen wir auch schon zu dem Grund für meine Gedanken, denn vergangene Woche bin ich wirklich etwas schockiert gewesen. Ich las mir ein paar Kommentare unter einem Babybauchbild von jemandem durch und muss wirklich sagen: SO etwas schreibt man nicht. Schokiert lies ich ein paar Kommentare. Insgesamt las ich gefühlt 10.000 Mal das Wort Ugly oder Sätze wie: “Boah, wie gerne würde ich dir jetzt in deinen ekelhaften Bauch treten.” “So ein hässlicher Babybauch.” Und .. und … und …

Ernsthaft? Das ist unsere heutige Umgangsform? Ich schäme mich, obwohl ich nicht mal etwas mit solchen Sätzen zu tun haben. Lässt man hier im anonymen Raum all seinen ungelebten Hass hinaus, ohne zu reflektieren, was das Geschriebene eigentlich bedeutet? “Wie gerne würde ich in deinen Babybauch treten!” Sagt mal? Ich bin fassungslos. Wirklich. Noch schlimmer ist, finde ich die Tatsache, dass all dies gefühlt Millionen Mal geschrieben wird und es keinen stört. Warum kommentiert man unter einem Bild einer Schwangeren “Hässlich”? Wenn einem diese Person nicht gefällt, kann man gehen. Muss man sie beleidigen nur, weil sie über 1 Million Follower auf Instagram hat und uns einen der Neid zerfrisst?

Mobbing sollte nicht stattfinden – egal in welcher Form!

Ich weiß, ich kann an all dem nichts ausrichten. Genau das, habe ich schon so oft gehört. “Und, was willst Du jetzt tun?” “Denkst Du nur weil Du drüber schreibst, es ändert sich etwas?” Immer wieder wurde ich belächelt und trotzdem möchte ich meine Meinung dazu äußern, denn ich finde, DAS geht gar nicht.

Man mag Personen finden, wie sie sind. Ich finde längst die nicht ganze Welt cool. Es gibt Menschen, Aussagen und Personen, die mich echt nerven. Ist dies so? Dann werde ich stumm. Gehe einfach weiter. Ärgert mich etwas richtig doll, dann kommentiere ich auch schon mal oder schreibe Privat. Aber so unter der Gürtellinie zu schreiben und noch schlimmer, keiner reagiert, das finde ich einfach nur schlimm.

So schlimm, dass ich meine Gedanken zu diesem Thema niederschreiben musste, denn manche Dinge müssen wirklich nicht geschrieben werden.

 

 

Tags: Alltag, Gedankenlieblinge

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Ich bin 34 Jahre jung. Mama von zwei Kindern. Einem Sohn (01/14) und einer kleinen Tochter (08/16). Gemeinsam leben wir am Stadtrand von Köln. Streifen durch die Wälder, kochen, backen und tanzen zusammen. Meinen Blog gründete ich an einem kühlen Februarmorgen im Jahr 2014, als ich nach der Geburt meines ersten Kindes wieder einmal dachte: "So wir mir, geht es sicherlich vielen anderen Eltern da draußen, wieso spricht denn keiner darüber?" In diesem Augenblick traf ich den Entschluss und offenbahrte meinem Partner: "Liebling? Ich blogge - jetzt!" und das war die Geburtsstunde meines Mamablogs. Schön, dass Du den Weg zu mir gefunden hast!
Die perfekte Erfrischung bei der Hitze für Mama und Kind Gesunde Ernährung für die ganze Familie leicht gemacht mit der Kraft aus sekundären Pflanzenstoffen!

Comments

  1. Antworten

    Hallo Alina. Wie du schon sagst, verstecken sich sehr viele Menschen hinter dem Computerbildschirm. Würden Sie die Person im realen Leben sehen, würden Sie sich wahrscheinlich nicht einmal trauen , sie an zusprechen. Aber im Internet sind sie “anonym” Ich kann es nicht nachvollziehen, warum sie diese Personen “folgen”, wenn sie sie nicht mögen, nur um ihren Unmut an Ihnen auszulassen.
    @Mary, ich glaube nicht, dass es diese Leute anregt darüber nachzudenken, sie sehen es wahrscheinlich noch nicht einmal ein, warum sie es tun sollten.
    LG

  2. Antworten

    Der Beitrag spricht einem aus der Seele. Ich selber bin auch bei instgram, folge dort einigen Accounts. Darunter natürlich auch solchen von bekannten Leuten. Ohne jetzt Namen nennen zu wollen ist dort unter anderem auch eine Mehrfach-Promi-Mama,, deren Ansichten und Lebensstil ich persönlich nicht immer gutheiße – das muss ich aber auch nicht. Ich schaue mir die Fotos an und die Stories und was man da dann manchmal zu lesen bekommt ist tatsächlich so wie du sagst “zum fremdschämen”. ich frage mich dann immer welche Erziehung diese Leute genossen haben, oder wohl eher nicht. Toleranz und einen angemessen Umgangston im Umgang mit anderen Mitmenschen scheinen diese Leute zumindest nicht zu kennen. Wenn wir ein Beitrag nicht gefällt, dann scrolle ich weiter oder klicke ihn weg, aber ich lasse dann sicher keine Hasstiraden los. Leider ein sehr häufiges und negatives Beispiel aus unserer Medien-Gesellschaft. Hoffen wir nur, dass unsere Kinder es später einmal besser machen.

    Liebe Grüße und danke für diesen beitrag, vielleicht regt er andere Personen ja zum Nach- bzw. umdenken an.

  3. Antworten

    Ich weiß genau, was Du meinst und ich frage mich bei diesen Kommentaren auch oft, warum die Leute den Personen folgen. Wenn mir etwas nicht gefällt, folge ich nicht mehr oder schaue es mir vielleicht auch einfach eine Weile nicht an. Genauso gibt es Accounts, die mich besonders ansprechen, aber irgendwann ist es einfach nicht mehr “mein Thema” oder irgendetwas anderes passt nicht mehr. Aber deshalb muss ich nicht solche Kommentare abgeben. Vor allem, weil es auch völlig unqualifiziert und sinnlos ist. Ich habe dazu auch noch einen Blogpost im Entwurf – vielleicht schreibe ich ihn nun doch mal fertig…
    Ich finde diese Kommentare aber teilweise auch echt erschreckend.
    LG Stephanie

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