Nein DANKE!

Wisst ihr, in letzter Zeit werde ich auf meiner privaten FB-Seite immer wieder von abnehm wütigen Frauen angeschrieben, die mich zu einer Challange oder weiß Gott etwas einladen möchten, bei dem ich mein Körpergewicht innerhalb kürzester Zeit minimiere. Auf diese etwas nervigen Anfragen antworte ich immer dasselbe: “Danke, aber ich bin zurzeit schwanger und danach möchte ich in Ruhe erst einmal meine Stillzeit genießen und essen, was ich möchte”

Die immer etwas verwirrende Antwort klingt wie folgt: “Aber möchtest Du denn nicht auf Deine Gesundheit achten?”

Doch möchte ich, aber ich möchte keine Kalorien zählen. Mich mit nervigen Sport Einheiten über den Tag quälen, während mein Baby vor mir liegt und die Einzige Zeit seines Lebens so klein sein wird, wie zu jener besonderen Zeit. In dieser Zeit möchte ich an meinem Baby riechen. Es bestaunen. Es genießen und mir neben dem wenigen Schlaf, den vielen Stillmahlzeiten und Liebeseinheiten ein ordentliches Stück Kuchen gönnen. Vielleicht auch zwei, oder drei. Mal schauen. Ich setzte mir beim Essen kein Limit. Ich genieße!

In vollen Zügen und noch mehr.

Zudem: Ich merke, kritisiere mich selbst, dass ich mich MEHR auf meinen Körper einlassen sollte. Die Geburt wird ihren Lauf gehen, wenn ich mich darauf einlassen, weil unser Körper weiß, was er zu tun hat. Das Baby weiß es! Er kennt uns. Wir ihn. Aber ist das wirklich so? Ich für meinen Teil Doktor seit je her an meinem Körper herum. Stand schon vor dem Spiegel mit einem Messer in der Hand und dachte mir, wie schön es wäre dieses ganze ekelhafte, überschüssige Fett abschneiden zu können.

Schaue ich mir heute meine Bilder von früher an, denke ich, wie krank mein eigenes Selbstbild doch war. Ich war nie dick, geschweige denn Fett und wenn schon? Was hat es mir gebracht, mein Leben lang meinen Körper verändern zu wollen? Ihn immer lieber anders sehen zu wollen, als so wie er ist? Heute habe ich kaum Kontakt zu ihm. Ich habe mich die letzten Tage gefragt, was mich genau an der Aussage der Hebamme stört: Vertrau auf deinen Körper bei der Geburt. Er weiß genau, was zu tun ist. Auch schwere Kinder werden gesund geboren”

Ich traue meinem Körper diese Herausforderung nicht zu, weil ich ihm durch meinen ganzen Selbsthass nie etwas zugetraut habe. Ist das meine Aufgabe? Vertrauen zu lernen? Loszulassen? Meinem Körper endlich die Hand zu reichen?

Wir müssen endlich aufhören uns verändern zu wollen.

Ich möchte mich gesund ernähren – ja! Ich möchte nach der Entbindung wieder Sport treiben – ja! Durch die Wälder laufen und die Luft genießen. Ja! Aber nicht weil ich dünn sein möchte. Nein, weil ich leben will. Ich möchte die frische Luft einatmen, die uns der Tag schenkt. Ich möchte mich gesund ernähren, weil ich in diesem Fall wacher bin. Aber eins will ich ganz sicher nicht mehr – meinen Körper umerziehen.

Es wird Zeit unseren eigenen Körper so anzuerkennen, wie er ist! Vor der Geburt unserer Kinder sehen wir wie wichtig es ist ihm zu vertrauen. Also, lasst ihn uns lieben so, wie er ist, okay?

Eure Alina!

Tags: abnehmen, Körper, Körper nach der Geburt, Schwangerschaft

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Ich bin 34 Jahre jung. Mama von zwei Kindern. Einem Sohn (01/14) und einer kleinen Tochter (08/16). Gemeinsam leben wir am Stadtrand von Köln. Streifen durch die Wälder, kochen, backen und tanzen zusammen. Meinen Blog gründete ich an einem kühlen Februarmorgen im Jahr 2014, als ich nach der Geburt meines ersten Kindes wieder einmal dachte: "So wir mir, geht es sicherlich vielen anderen Eltern da draußen, wieso spricht denn keiner darüber?" In diesem Augenblick traf ich den Entschluss und offenbahrte meinem Partner: "Liebling? Ich blogge - jetzt!" und das war die Geburtsstunde meines Mamablogs. Schön, dass Du den Weg zu mir gefunden hast!
Wann ist der richtige Zeitpunkt für ein zweites Kind? Mein Geburtsbericht meiner Kaiserschnitt-Geburt // Vom Hoffen, Bangen und Loslassen!

Comments

  1. Liebe Alina,
    du hast total recht,.
    Viele Menschen setzen die falschen Schwerpunkte und können gar nicht mehr in sich hinein spüren.
    Viele sehen nur die Makel, statt sich darüber freuen zu können, dass sie munter und gesund sind.
    Den gesundheitlichen Aspekt finde ich sehr wichtig, und das Wohlbefinden. Statt dessen schauen wir viel zu oft danach, wie uns andere wahrnehmen und beurteilen.
    Wenn wir ständig unzufrieden mit uns sind und das unseren Kindern vorleben, lernen auch sie von uns diesen defizitären Blick.
    Ich habe gestern auf meinem Blog ähnliche Gedanken geäußert, allerdings in Bezug auf das Altern. Das ist nämlich auch nicht immer einfach, finde ich.
    Lieben Grüße,
    Britta

    • Nina
    • 27. August 2016
    Antworten

    Liebe Alina, da hast du vollkommen recht! Ich habe gegessen worauf ich Hunger hatte. Dies erste, ganz besondere Zeit mit einem Baby ist etwas so kostbares, dass man es sich nicht mit solchen Gedanken versauen lassen sollte.
    In dem Sinne – guten Appetit :)
    LG Nina von du-und-dein-kind

    • Fri
    • 22. August 2016
    Antworten

    Sehe ich genauso! Sehr schön geschrieben. Und wie kommen wildfremde Menschen überhaupt dazu, einen deshalb anzuschreiben? *kopfschüttel

  2. Wirklich tolle Worte und das Bild am Anfang ist echt HAMMER! Deine Einstellung gefällt mir sehr! :)

    ♥liche Grüße – Lenchen vom Testereiwahnsinn

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