Fructoseintoleranz: Was ist das?

Kochen, zuckerfrei, Ernährung Frctoseintoleranz

Viele Jahre durchlebten mein Partner und ich eine wirklich schwere Zeit. Ihm ging es körperlich nicht gut. Ich litt unter seinen starken Beschwerden. Zu Beginn versuchte ich noch Verständnis aufzubringen. Ihm beizustehen. Seine Beschwerden ernst zunehmen. Doch vor allem war ich stets bemüht Lösungen ran zu tragen. Gemeinsam versuchten wir “fast” alles. Er ging zu vielen Ärzten. Ich recherchierte. Seine inzwischen chronischen Beschwerden. Ständig Bauchweh, Übelkeit und schlimme Abgeschlagenheit setzten unsere Paartnerschaft auf eine harte Probe.

Irgendwann resignierte er. Nahm Tabletten, um seine Beschwerden so gut es, ging eindämmen. Die Diagnose der Ärzte? Das Reizdarmsyndrom, ausgelöst durch Stress. Ich, als seine Partnerin versuchte ihn zu entlasten. Er, als mein Partner versuchte mich zu entlasten. Ohne das wir es wollten, gerieten wir in eine nicht mehr enden wollende negativ Spirale. Bis zu dem Zeitpunkt, an dem ich nichts mehr von seinen Symptomen wissen wollte. Wollte ich doch endlich Leben. Raus gehen. Ohne immer einen schlecht gelaunten Partner, der ständig von Beschwerden geplagt wurde – an meiner Seite ertragen zu müssen.

Die letzte Hoffnung

Nach unserem Umzug versuchte er es ein letztes Mal bei einer neuen Ärztin. Sie war sehr engagiert. Kam aber auch recht schnell zur gleichen Diagnose. Reizdarm. Zu Hause bestellte ich einen Glutenunverträglichkeitstest aus einer Onlineapotheke. Negativ. Als Alternative gab es noch eine Intoleranz gegen Fructose oder Histamin. Die sogenannte Zuckerunverträglichkeit musste bei einem Spezialisten getestet werden. Histamin läuft mehr oder weniger durch ein selbst durchgeführtes Ausschlussverfahren. Hin zum Gastroenterologe.

Nach kurzer Zeit stand fest, es ist die Fructose, die ihm all die Jahre solche Probleme bereitet hat. Die ständige Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Unwohlsein und das kaum mehr zu ertragende Bauchweh. Entstanden aus der Intoleranz gegenüber Fructose. Kurz erklärt kann man sich das so vorstellen: Der Körper hat so viel mit den großen Fructose Bausteinen im Darm zu tun, dass er alles andere auf Sparflamme fährt. Er hat kaum noch Energie, geschweige denn Reserven. Sein Hauptaugenmerk liegt auf dem Organ Darm und wie er die störende Fructose wieder los bekommt.

Das Ende vom “Leid”

… Lied sind Abgeschlagenheit, Bauchschmerzen – allgemeines Unwohlsein. Oftmals dachte ich, wenn er nach der Arbeit durch die Türschwelle schlich, mir begegnet der Tod in meinem Hausflur. So schlimm sah er zeitweise aus. Mit der Zeit kamen aber auch die richtigen Sorgen. Was ist wenn es etwas Schlimmes ist? Was ist, wenn es ihm nie besser gehen wird?

Seit 8 Wochen wissen wir nun, was er hat. Er musste sich die ersten 4 Wochen komplett zuckerfrei ernähren, um seinen Körper zu entgiften. Mit jeder Woche konnten wir dabei zusehen, wie es ihm besser ging. Seine Gesichtsfarbe kehrte zurück. Seine Stimmung wurde besser. Die Symptome gingen zurück. Er ersetzte seine Dauermedikation Pantoprazol gegen Heilerde Kapseln. Soll ich Euch etwas sagen? Er lebt wieder!

Nach der 4-wöchigen Nahrungskarenz durfte er langsam damit beginnen zuckerhaltiges Essen auszuprobieren. Es gibt immer eine sogenannte Toleranzgrenze. Manche Betroffenen vertragen dies oder jenes mit Zucker ganz gut, andere Nahrungsmittel so gut wie überhaupt nicht. Dank vieler hilfreicher Tipps einer Ernährungsberaterin, die ihm auch noch einmal einschärfte, dass Bioprodukte nicht unbedingt gesund sein müssen, da vor allem in Biobroten ein großer Anteil an Honig ist, der ebenso unverträglich ist, hat er inzwischen den Dreh raus.

Das richtige Wissen

Es gibt Lebensmittel von denen darf man so viel essen, wie man möchte. Es gibt Obst und Gemüse, welches man lieber meiden sollte. Zum Beispiel Datteln sind mit extrem viel Zucker belastet. Hat man erst einmal den Dreh raus, ergibt sich der Essensplan von ganz alleine. Eins ist jedoch bei der Fructoseintoleranz so gut wie unumgänglich – frisch muss es sein. Fertiggerichte sind tabu. Seitdem wir die Diagnose haben, backen, kochen und zaubern wir alles Selbst. Der tägliche Speiseplan besteht immer aus Gemüse oder Salat.

Mit dem richtigen Wissen ist die Ernährung auch überhaupt nicht so schwer umzusetzen. Und ich? Ich habe auch endlich mein erstes Kilo verloren. Für Euch gibt es in den kommenden Wochen immer mal wieder leckere Rezepte. Gesunde Snacks. Viele nützliche Tipps, rund um das Thema zuckerfreie Ernährung und worauf ihr achten müsst. Denn die Tücken liegen im Verborgenen.

Ein erstes leckeres, deftiges zuckerfreies Rezept, gibt es hier für Euch!

Viel Freude, ihr Lieben!

PS: FINGER WEG von Müsliriegen, oder den sogennaten Diät-Riegeln, die haben nämlich in der Regel so viel Zucker, wie eine ganze Mahlzeit!!!!

Tags: Fructoseintoleranz, Kochen, zuckerfrei, zuckerfrei leben

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Ich bin 34 Jahre jung. Mama von zwei Kindern. Einem Sohn (01/14) und einer kleinen Tochter (08/16). Gemeinsam leben wir am Stadtrand von Köln. Streifen durch die Wälder, kochen, backen und tanzen zusammen. Meinen Blog gründete ich an einem kühlen Februarmorgen im Jahr 2014, als ich nach der Geburt meines ersten Kindes wieder einmal dachte: "So wir mir, geht es sicherlich vielen anderen Eltern da draußen, wieso spricht denn keiner darüber?" In diesem Augenblick traf ich den Entschluss und offenbahrte meinem Partner: "Liebling? Ich blogge - jetzt!" und das war die Geburtsstunde meines Mamablogs. Schön, dass Du den Weg zu mir gefunden hast!
Kochen ohne Zucker: Das leckerste Gericht mit Rezept Lieblingsoutfit // Bequem, lässig und doch cool!

Comments

    • Mareike
    • 21. März 2017
    Antworten

    Zucker zu vermeiden ist so schwierig, eigentlich muss man dafür alles selbst machen. Sonst steckt es ja überall drin. Ich habe es noch nie geschafft ganz auf Zucker oder Süße zu verzichten. Doch ich merke deutlich, dass es mir nicht gut geht, wenn ich zu viel davon hatte. Ich nehme übrigens seit ein paar Wochen Chlorella Algen zum Entgiften und wirklich: ich habe mich noch nie so fit gefühlt. Aus mir wird echt noch ein Öko ;)

    • Phinabelle
    • 15. März 2017
    Antworten

    Ich kann es so gut nachvollziehen. Bei mir ist es die Übelkeit, die mich seit über einem Jahr begleitet. Und sie stresst uns alle. Was sagen die Ärzte ?! Streß. Ich bin weder auf Fructose noch Histamin getestet und werde mich heute informieren. Danke und weiter alles Gute !

    • Christine S.
    • 14. März 2017
    Antworten

    Das glaube ich, es ist eine Tortour bis man endlich weiß was los ist – aber gut dass man damit umgehen lernen kann – und vor allem wieder normal leben!

  1. Antworten

    Krass! Das klingt wirklich nach einem “Leid” und keinem “Lied”. Aber schön, dass ihr endlich wisst warum es ihm schlecht ging und es angehen könnt. Auch wenn ich mir das verdammt schwer vorstelle.

    Alles liebe weiterhin!

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